Spielend vorbereitet auf den Kindergarten

Rythmus und Rituale - ein fester Tagesablauf

 

Kleine Kinder brauchen  neben viel Zuwendung und Zeit vor allem Sicherheit und Verlässlichkeit.

Rituale können dazu beitragen, dass sich die Kinder bei mir in der Tagespflege geborgen und wohl fühlen. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für eine gute und kindgemäße Entwicklung geschaffen.

 

Eines dieser Rituale ist bei mir der Morgenkreis, ein fester Bestandteil im Tageslauf, der den Kindern vertraut ist und von Wiederholungen und Variationen lebt.

Je kleiner die Kinder sind, umso wichtiger ist es diesen Rahmen, in dem sie behutsam an die vielen unbekannten Situationen gewöhnt werden.

Neben all dem Neuen, das ihnen jeden Tag begegnet, das sie erleben und lernen dürfen, aber auch verarbeiten und verkraften müssen, wiederholt sich  der Aufbau meines Tages mit seinen festen Zeiten und Ritualen immer wieder.

Er ist wie ein Gerüst, an dem sich die Kinder festhalten können, ein Band, das sie sicher durch den Tag mit seinen Unwägbarkeiten führt.

 

Exemplarischer Tagesablauf:  

 

7:30-8:30 Uhr: Bringzeit, Freispiel und Vorbereitung Essen in der Wohnküche 

8:30 Uhr:  Morgenkreis 

8:30-9:00 Uhr: Frühstück am Esstisch 

9:00-10:00 Uhr: Freispiel und Angebote im Spielzimmer und Spielflur (oder direkt raus) 

10:00-11:00 Uhr: An die frische Luft gehen – entweder im Garten oder Spazieren gehen (oder weiter drinnen bleiben, wenn es Katzen und Hunde regnen sollte...)  

11:15 Uhr: Mittagessen 

11:45/12:00: Schlafenszeit 

13:20 Uhr: Wecken und anziehen  

13:50-14:00 Uhr: gemeinsame Abholzeit  

 

Mehr Zeit zum Spielen

 

"Nur gespielt"? Von wegen!

Spielen ist enorm wichitg für Kinder. Klappt auch prima, wenn wir Erwachsenen sie mal in Ruhe lassen!

 

 

In meinem strukturierten Tagesablauf finden die Kinder immer wieder Zeit zum Freispiel. Im "Freispiel" spielen Kinder automatisch so, wie es gut für sie ist - ihren Bedürfnissen entsprechend. Ich biete ihnen dafür die Rahmenbedingungen, wie kindersichere Räumlichkeiten, die nicht mit Spielsachen überladen sind. Freiraum und meine Anwesenheit und Hilfe, wenn sie die Kinder brauchen.

 

Kinder Brauchen Grenzen

 

Klare Regeln und feste Grenzen sind ein wichtiger Bestandteil bei meiner Arbeit.

Es ist natürlich, dass Kinder sich ausprobieren und ihre Grenzen austesten. Feste Regeln sind daher besonders wichtig für ihre Orientierung – vor allem was Gefahren angeht. Wo liegt die Grenze zwischen Sicherheit und Risiko? Ein Leben ohne Grenzen bedeutet Unsicherheit, und Unsicherheit bedeutet (psychischen) Stress. Ein Kind, das nicht weiß, wo seine Grenzen liegen, begibt sich rasch in Gefahr – sei es im Haushalt, beim Verhalten auf der Straße oder bei der Interaktion mit Gleichartigen und Älteren. Grenzen bei Kindern zu setzen heißt, Kinder altersentsprechend zu beschützen. Wichtig dabei ist, dass die Grenzen so gesetzt werden, dass das Kind sich innerhalb dieser entfalten und frei bewegen kann. 

Ein Beispiel aus der Küche: Will ich verhindern, dass mein Kind die Schubladen mit gefährlichen Küchengeräten öffnet, kann ich ihm eine untere Schublade mit vielen bunten Aufbewahrungsboxen einrichten, an die es jederzeit drangehen darf. So können Grenzen vermittelt werden, ohne dass das Kind sich benachteiligt fühlt, denn eigentlich möchte es ja nur beim Kochen helfen.